abseitiges

2014/03/04

Gefangen im Paradies

Der französische Fußballspieler Zahir Belounis sitzt in Katar fest. Ihm widerfährt die gleiche Behandlung wie Zehntausenden Gastarbeiter.

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Die Sklaven der Weltmeisterschaft

Tausende Gastarbeiter schuften auf den Baustellen, auf denen die Infrastruktur für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 entsteht. Auch deutsche Unternehmen sind dort tätig.

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Das Wort des Hausherrn zählt

In Jordanien fallen Hausangestellte seit fünf Jahren unter das allgemeine Arbeitsrecht. Bei der Implementierung gibt es immernoch gravierende Probleme.

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2013/03/14

Nichts mehr als kalte Träume

Mittlerweile hausen mehr als 300.000 syrische Flüchtlinge in Jordanien - in heruntergekommenen Wohnungen und bitterkalten Flüchtlingslagern. Im November war ich zusammen mit der finnischen Fotografin Zara Jarvinen bei den Verlierern und den Heimatlosen: den Alleinstehenden, den Mittellosen, den jungen Frauen. Das sind ihre Geschichten.

Nichts mehr als kalte Träume by zolelan



Hier gehts zum Artikel: http://de.scribd.com/doc/130380691/Nichts-mehr-als-kalte-Traume
Erschienen in "sonntag": https://itunes.apple.com/de/app/sonntag/id462209279?mt=8

2013/03/10

Die erträgliche Einfachheit des Seins

Im November war ich auf Abenteuerreise in Jordanien. Eine Woche mit temperamentvollen Arabern durch Wadi Rum - ohne fließendes Wasser, ohne Strom. Die Fotos stammen von Agnieszka Krus, die mich wagemutig begleitet hat und so manches Wehwehchen verarzten musste.

(alle Rechte vorbehalten HAZ)

2013/02/26

Jordaniens Wut

Im Königreich rumort es. Muslimbrüder und Stammesleute äußern immer direkter ihre Unzufriedenheit mit der Regierung. Dabei ist es die wirtschaftliche Misere, die die Menschen umtreibt. Hier mein Text aus der taz.

   S11 Aus2 01.eBook by   zolelan
(alle Rechte vorbehalten: www.taz.de)

2012/09/18

Men in Black

Seit Anfang August sind ultraorthodoxe Juden nicht mehr vom israelischen Wehrdienst befreit. Die Probleme, welche die Integration der 54000 Strenggläubigen in die säkulare Armee bereiten wird, offenbaren Israels Kampf um seine Identität. 



Keine Stadt Israels ist am Schabbat so ruhig wie das jüdische Jerusalem. Die geöffneten Restaurants lassen sich an einer Hand abzählen. Anstelle von Autos promenieren auf den Straßen Frauen mit Kinderwagen und Kleinkindern an der Hand. Busse fahren nicht. Wer schneller vorankommen will als zu Fuß, muss hoffen, eins der wenigen Taxis zu ergattern. Von Freitag- bis Sonnabendabend ist die Stadt lahmgelegt – ganz nach den Vorstellungen der dort lebenden Bevölkerungsmehrheit, den ultraorthodoxen und streng traditionellen Juden.

Wer sich am Schabbat mit dem Auto in eins der vielen orthodoxen Viertel verirrt, muss damit rechnen, beschimpft oder gar angegriffen zu werden. Die säkularen Israelis erleben die lähmende Stille deswegen nicht selten als Einschränkung ihrer Lebensqualität. „Anderswo, in Tel Aviv und Haifa kann ich mich viel freier fühlen. Jerusalem ist für uns Säkulare manchmal wie ein Gefängnis“, sagt Ran Grosman, der an der Hebräischen Universität Soziologie studiert. Seine Familie hat ihn orthodox erzogen. Am Schabbat verzichtet sie auf Elektrizität, sie lässt Autos, Handys und Fernseher ausgeschaltet. Das Essen für das Wochenende steht vorgekocht auf dem Herd. Grosman hat sich gegen das orthodoxe Leben entschieden. In seinem Studium beschäftigt er sich mit Gendertheorie, Feminismus und Geschlechtergleichheit. „Und das ausgerechnet in Jerusalem, wo eher das Mittelalter zurückzukehren scheint.“

2012/08/29

Racheakte oder Aussöhnung?

Vor einem Monat sprach ich mit dem syrischen Oppositionellen Ferhad Ahma. Nun haben die, die gegen Assad kämpfen, einen Plan vorgelegt, wie das Land nach dem Fall des Diktator gestaltet werden soll. Das folgende Interview hat noch nichts an seiner Aktualität verloren.



Die Zeit von Präsident Bashar al-Assad neigt sich dem Ende zu. Sind sie bereit, die Verantwortung zu übernehmen?
Wir sind gut vorbereitet. Wir haben in den letzten sechs Monaten intensiv mit Experten zusammengearbeitet, darunter die Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und das United States Institute of Peace. Wir haben sechs Bereiche erarbeitet, die es zu reformieren gilt. Dazu gehören die Sicherheitsbehörden, das Wahlsystem und die Verfassung. Auch über den Aussöhnungsprozess haben wir gesprochen.

2012/08/17

Nachtigallen der Revolution

Wut gegen Unterdrückung, Korruption und Folter ist die treibende Kraft der arabischen Revolutionen. Musik ist ihr Katalysator. In dieser Woche singt eine Stimme der Freiheit, Emel Mathlouthi, in Hannover.

Emel Mathlouthis Stimme hebt sich zum Refrain in die Höhe. „Ana hurra wa kelmti horra!“ – „Ich bin frei und mein Wort ist frei“, singt sie sehnsuchtsschwer. Mit ihrer Gitarre in der Hand und in den Haaren eine Spange, die ihre lockige Mähne bändigt, steht sie auf einer Bühne in Frankreich. Hierhin musste sie fliehen, nachdem das tunesische Regime ihr Leben bedroht und ihren Bruder eingesperrt hatte. Die „Stimme der Freiheit“ lässt sie sich gerne nennen. Mathlouthi ist eine von unzähligen jungen Musikern, die den Soundtrack des „Arabischen Frühlings“ geschrieben haben.

2012/06/04

Kein Buch fürs stille Örtchen

Zehntausende Deutsche sind um ein Buch reicher geworden: den Koran. Aber wohin mit dem frisch geschenkten Stück? Ins Regal? Neben die Bibel? Für den Umgang mit ihrem wichtigsten Buch haben Muslime ganz bestimmte Regeln. Und nicht nur sie.

Achtungsvoll: Der Koran auf seinem Pult.                                     Foto: Kris Finn
Schön ist er. Sein Einband ist matt und dunkelbraun, sodass sich die goldenen Ornamente elegant von ihm abheben. Spielerisch umranken Blätter und Blüten die Konturen des achteckigen, islamischen Sterns. Darin glänzen in goldenen Lettern die fünf Buchstaben: Qur’an. Zu Zehntausenden haben die schmalen Büchlein in den vergangenen Wochen den Besitzer gewechselt. Ein Exemplar hat den Weg in unsere Wohngemeinschaft gefunden und liegt nun auf dem Küchentisch.

Hin und wieder nimmt einer der Mitbewohner den schmucken Band zur Hand, blättert darin, liest ein wenig, legt ihn wieder zur Seite. Nach einigen Tagen aber landet der Koran dort, wo alle unsere ausgelesenen Zeitungen und Zeitschriften irgendwann enden: auf dem WG-Sofa. Ich fische ihn unter der Tageszeitung von gestern und einem leeren Pizzakarton hervor. So hatten sich das die Salafisten sicher nicht gedacht. Aber wohin jetzt mit ihm? Ins Bücherregal, womöglich neben die Bibel?